Lehrertypen

   
 
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    Intro  
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In meiner nunmehr 9-jährigen Laufbahn an dieser Anstalt sind mir interessante, nette, abschreckende und kaum erträgliche Lehrer untergekommen. Natürlich kann man nicht alle Lehrer eines Faches in einen Topf stecken, aber trotzdem soll hier der Versuch einer Charakterisierung gemacht werden. Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind selbstverständlich rein zufällig!
 
   
 
    Der Englisch-Lehrer oben
       
    Ein Typ zwischen den Extremen: entweder groß und gut gebaut oder klein und schmächtig - aber irgendwie (fast) immer nett. Die große Ausführung besticht durch eine tiefe Stimme und eine gewisse Autorität, die jedoch erfreulicherweise auch in kumpelhaftes Verhalten umschlagen kann. Dieser Lehrertyp liebt es, wehrlose Unterstufenschüler mit einem "kleinen Schema" und hinterhältigen Vokabeltests zu traktieren (Gruß an Mr. Big!). Doch an Elternsprechtagen entspringt seinem Kehlkopf auch Ermutigendes (,‚Ihre Tochter müßte nicht 3 stehen !"). Die zweite bereits erwähnte Art von Englischlehrer gibt dem labilen und z.T. verängstigten Schüler ein Gefühl von Größe; doch nicht nur physisch, sondern auch emotional. Er versteht es, seinen Unterricht interessant und innovativ-kreativ zu gestalten und vermag beizeiten nur durch ein reichlich kompliziertes Tafelbild zu verwirren. Seine Schüler nimmt dieser Typ sehr ernst und pflegt einen freundschaftlichen und humorvollen Umgang mit ihnen. Seine Schäfchen danken es ihm an seinem Geburtstag mit Fußballkarten und einem Kuchenbuffet.  
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    Der Deutsch-Lehrer oben
       
    Diesem Lehrertyp mangelt es stark an Entertainmentqualitäten und Kreativität. Während es nur sehr wenige gibt, die in Arbeiten die schöpferische Ader ihrer Untergebenen zum Zuge kommen lassen, bestehen die meisten unter ihnen auf einer trockenen, rationalen und empirisch fundierten Interpretation eines oftmals ebenso trockenen Textes. Da bedarf es manches Mal schon einer gehörigen Portion an Überredungskunst seitens der Schüler, den Deutschlehrer zu überzeugen, daß man Literatur nicht nur analysieren sondern auch genießen kann. Einige haben mit ihren gestreßten Fünftklässlern ein Einsehen, und setzen Jogging um den Schulhof auf den Stundenplan, andere verschaffen sich Freunde wenn sie verkünden, bei einer Niederlage Bayern Münchens gäbe es Hausaufgabenfrei. Wieder andere können durch interessanten Unterricht bestechen, wenn letzterer denn stattfindet. Alles in allem: ein eher durchschnittlicher Lehrertyp.  
       
 
    Der Französisch-Lehrer oben
       
    "Rien ne va plus!" mag man bei so manchem Vertreter dieser Art denken, wenn er selbstverliebt an der Tafel steht und einen französischen Text zusammenfaßt, den eigentlich die Schüler hätten zusammenfassen sollen (denn dafür werden sie ja auch benotet, oder nicht?). Fällt diesem Französischlehrer dann eine treffliche Formulierung ein, hebt er zu einem Schwall von Selbstbelobigung an, die sich in Aussagen wie "Ahhhh, eine sehr gute Idee. Schöner Ausdruck!" äußert. Der Schüler, völlig an den Rand des Geschehens gedrängt, schaltet nun entweder ab, oder beginnt, sich ernsthaft Gedanken um seine mündliche Note zu machen. Doch nicht nur Negativbeispiele dieser Art zier(t)en die Reihen des Lehrerzimmers. Da gibt es zum Beispiel auch noch den unglaublich korrekten aber liebenswerten älteren Französischlehrer, dem die ermutigenden Trostworte während Klausuren nicht ausgehen (,‚Keine Angst, ich bin doch bei euch! "). Auch zeichnet er sich dadurch aus, daß die Grammatikhefte mehrerer Schülergenerationen Wort für Wort übereinstimmen. Darüber mag man denken, was man will, aber daß dieser Typ noch nicht wenigen Schülern so viel beigebracht hat, daß sich ihre Noten radikal verbesserten, spricht wohl auch für sich. Schließlich sei noch die durch ihre mütterliche Art und lustige Bommel-Pullis bestechende Lehrerin erwähnt, die unter der Bedingung in Frührente ging, daß an ihrer Stelle junge Kollegen eine Anstellung bekommen. Tres courageux!  
       
     
  Der Mathe-Lehrer oben
     
  Dieser Lehrertyp will sich nicht so recht in eine Form pressen lassen. Nicht nur, daß sich Mathelehrer rein äußerlich wie Feuer und Wasser unterscheiden können, auch ihre pädagogischen Fähigkeiten sind in sehr unterschiedlichem Maße ausgebildet. Da ist zum Beispiel der Lehrertyp, der meint, seine Schüler könnten sich nichts Schöneres vorstellen, als den ganzen Tag über mathematischen Problemen zu brüten. Er ist in seinem Fach sehr kompetent, hat allerdings nicht im geringsten die Gabe, seinen Schülern den Stoff verständlich zu vermitteln. Behaupten dann regelmäßig 90% des Kurses, nicht zu wissen, was in Mathe gerade durchgenommen wird, führt dieser Typ dies auf ihre Faulheit zurück. Einige Lehrer dieser Art scheinen Schüler nur als ein notwendiges Übel anzusehen. Andere dagegen legen weniger Wert auf fachlich geballten Unterricht, als vielmehr auf einen freundschaftlichen Umgang mit den Schülern. Das Lernklima ist dadurch zwar viel angenehmer, aber leider zeigen sich bei einem Lehrerwechsel oft Defizite. Wo ist der Mathepauker, der beide Typen ineinander vereint?  
     
     
  Der Geschichts-Lehrer oben
     
    Geschichte mag ein sehr interessantes Fach sein, aber es kann einem wirklich durch Lehrer vermiest werden, die ich in die Kategorie "Schlaftablette" einordnen möchte. Genießt man als armer, leicht zu beeinflussender Schüler nun gleich zwei Exemplare dieser Art wechselseitig bis zur zehnten Klasse im Unterricht, hat man nichts Eiligeres vor, als dieses Fach ganz schnell abzuwählen. Geschichtslehrer Marke "Schlaftablette" haben kein besonderes Interesse daran, daß ihre Schüler tatsächlich etwas von dem behalten, was sie ihnen leidlich gut vermitteln. Sie sitzen entweder kaum sichtbar hinter dem Pult und reden mit einer so sonoren Stimme, daß Einschlafen naheliegender ist als Zuhören, oder sie ignorieren das heillose Chaos in einer nicht ohne Grund völlig desinteressierten Klasse und ziehen unbeirrt ihr wenig unterhaltsames Konzept durch. Doch auch beim Geschichtsiehrer bestätigen Ausnahmen die Regel. Obwohl so mancher erfreulicher Vertreter dieser Art mit seinen chauvinistischen und frauenfeindlichen Bemerkungen auf den Mond geschossen gehört (Hallo, Herr H.B.!), ist er trotzdem hinter das Geheimnis gekommen, was guten Geschichtsunterricht ausmacht. Flirtet er gerade nicht mit einer Schülerin, vermittelt er von Natur aus eher trockenen Stoff lebensnah und lebendig. Zumindest was die fachliche Seite angeht: weiter so!  
       
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  . Der Sport-Lehrer oben
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    Sportlehrer, und zwar in besonderer Weise die männlichen, haben zum Großteil eine sadistische und teilweise auch voyeristische Veranlagung. Ihnen bereitet es große Freude, ihre Schülerinnen beim Joggen an einer der Hauptverkehrsstraßen Güterslohs entlang den Blicken und Kommentaren des Restes der Welt auszusetzen. Beschwerden diesbezüglich werden lapidar abgetan und man kann das große Glück haben, an den Tierschutzverein verwiesen zu werden. Abgesehen von extrem sadistischen Zügen einiger Vertreter dieses Types finden sich auch solche, denen in Schülerkreisen nachgesagt wird, ihre Benotung falle um so positiver aus je enger die Sportklamotten der Schülerinnen seien. Ob so!che Behauptungen wahr sind, sei dahingestellt, denn man stelle sich nur einmal die Frage nach dem männlichen Teil der Stufe. Die Sportlehrerin kann sadistische Züge auch kaum verbergen. Wenn bei ihr Boden- und Geräteturnen fast jedes Mal auf dem Programm stehen und die Sportasse automatisch zu Lieblingsschülern avancieren, erübrigt sich jede weitere Erläuterung. Mit ihrer schrillen Stimme kornmandiert sie ihre Schüler herum und behält sogar im Falle einer Verletzung ganz cool die Ruhe. Kein Wunder also, daß sich in den Reihen der männlichen Kollegen immer mehr die Hoffnung auf eine junge, hübsche Sportlehrerin breit macht, wie ich aus gut unterrichteten Kreisen erfahren habe (Hallo, Doc!).  
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von Cathrin Schultze
 

 

 

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